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Kirchspiel Schönberg

Groß Bünsdorf


Kleiner, ovaler Rundling mit einzigem Zugang von Osten; Binnenanger, Außenbrink. 1335 besaßen Ludolf und sein Neffe eine Hufe in „ville Bunstorp maiori". 1337 wurde der Knappe Nicolaus Knop wegen der Ansprüche seiner Frau auf 1 ½ Hufen, die Wendelborn bebaute, mit 65 Mk. Lübsch abgefunden. 1359 wurde das Dorf von den Parkentin in Dassow geplündert. 1407 gehörten 24 Mk. Renten aus dem Dorf zu einer Vikarie in Mölln. 1419 verkaufte Gerhard Rose eine Rente aus dem Dorf und Mitte des 15. Jh. erwarb Hinrich Schötze aus den Höfen des Lutke Boye und Johann Imme Renten für eine Vikarie in Schönberg. 1460 verkaufte der Bischof eine Rente. Obwohl 1412 Helmar von Plessen den Bauern ewigen Frieden versprochen hatte, plünderten die Plessen das Dorf am 27. Dezember 1529 völlig aus. Dabei wurde auch die Kapelle zerstört. 1645 brannte das ganze Dorf ab. Regulierung 1813; Feldmark von 324 Hektar; Nebenschule 1764 bis 1860.

1939 gab es 48 Einwohner, 1946 waren es 110. Als im November 1945 sowjetische Truppen einrückten, mußten alle Einwohner das Dorf verlassen. Sie konnten erst im Januar 1946 zurückkehren.

Im Herbst 1953 wurde die 1905 gebaute Dassower Bahn stillgelegt und die Gleise abgebaut. Im Juli 1952 wurden die Bauern Wilhelm Hansen und Carl Wigger zum Landratsamt in Grevesmühlen einbestellt und wegen Nichterfüllung des Ablieferungssolls verhaftet. Im anschließenden Prozeß wurden sie zu Haftstrafen verurteilt und die Höfe enteignet (in staatliche Verwaltung genommen). Nach dem 17.Juni 1953 wurden die Höfe zurückgegeben. Hans Wigger und Elisabeth Dunkelgoth waren 1952 geflohen. Im Oktober 1955, als erneut mit staatlichen Maßnahmen gerechnet werden mußte, versuchten auch die Familien Hansen und Wigger über Berlin in den Westen zu entkommen, allerdings wurden Wilhelm Hansen und seine Tochter Annemarie gefaßt und Hansen erneut verhaftet. Wenig später erging es Hans Lenschow, dem letzten Bauern im Dorf, wegen Nichterfüllung ebenso. Nach dem 17. Juni 1953 kam er wieder frei und erhielt sogar seinen Hof zurück. 1953 wurde aus den vier Höfen, zu denen weitere in Schönberg, Kleinfeld und Klein-Bünsdorf kamen, ein ÖLB gegründet. Am 12. Januar  1955 wurde die LPG Typ III „Nie zurück" mit 168 Hektar gegründet. Sie ging 1958 mit Genossenschaften anderer Dörfer in der LPG „An der Maurine" Schönberg auf. Als Vorsitzende amtierten Albert Rurig und Max Meike. 1955 brannte das Viehhaus von Hof I, 1959 das von Hof IV ab. Die beiden alten Bauernhäuser auf den Stellen II und V verfielen immer mehr. Nach der Kreisreform kam das Dorf zu Schönberg. Die Einwohnerzahl sank bis 1994 auf 20.