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Kirchspiel Schönberg

Lindow


Unbebauter Ort, Rundling mit Binnenanger, darauf Teich mit Hirtenkaten, Außenbrink vor dem Dorfeingang, bischöfliches Dorf. 1420 stifteten der Lübecker Ratsherr Johann Darsow und seine Neffen eine Vikarie in der Marienkirche zu Lübeck, die sie u.a. mit Einkünften aus Lindow ausstatteten. Ursprünglich 7 Stellen. Als 1636 die Truppen des Obristen Krakow in das Fürstentum einrückten und zwölf Nächte blieben, belief sich der Schaden auf 12.000 Taler ! Etliche Dörfer waren vorübergehend wüst geworden, so Lindow, Falkenhagen, Menzendorf, Blüssen und Grieben. Die Bodenqualität war nicht besonders gut, heißt es doch 1649 über die Hufen „diese werden Blendthufen genannt, weil der Acker sich putzt". Der 1793 eingeleiteten Regulierung widersetzten sich die Besitzer der Stellen IV und V. Der Streitfall ging bis an das Reichskammergericht. 1811 war die Regulierung abgeschlossen. Feldmark von 296 ha. Eine Schule bestand von 1765 bis 1920. 1939 gab es 70 Einwohner, 1946 waren es 200. Das Dorf wurde mit Groß Siemz zu einer Gemeinde zusammengefaßt. Im Sommer 1945 mußten sämtliche Einwohner Lindow verlassen und in Samkow Unterkunft suchen. Von dort aus mußten sie ihre Landwirtschaft während der Ernte versorgen. In ihren Häusern waren für drei Wochen sowjetische Soldaten eingezogen. Im Herbst 1945 mußten die Bewohner erneut für eine Woche aus dem Dorf. Stelle IV wurde enteignet und an fünf Neusiedler vergeben. Als dann die Besitzer der Höfe II und III Anfang der fünfziger Jahre „aufgaben“, wurde ein ÖLB gebildet, der - wie die übrigen Höfe - in der LPG in Groß Siemz aufging, die auf der Dorfmark Ackerbau und in den Ställen Schweinezucht betrieb. Als letzte Hauswirte traten Schlatow (Hof VI) und Burmeister (Hof I) 1960 der LPG bei.

Etliche Wirtschaftsgebäude und Katen verfielen und wurden abgerissen. Auch die Hallenhäuser der Hofstellen III und IV verfielen immer mehr. Nach der Wende wird 1994 zuerst die Dorfstraße gepflastert. Ab 1. Januar 1994 hatte Lindow 39 Einwohner. Die gesamte Dorfanlage steht unter Denkmalschutz.