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Kirchspiel Schönberg

Rabensdorf


“Dorf des Raven“, bischöfliches Dorf. Geschichtliche Nachrichten fehlen fast völlig. 1525 gab es vier Bauernstellen mit insgesamt 10 Hufen. Von diesen Stellen war 1739 nur noch eine vorhanden, eine weitere war stark verkleinert. Die Regulierung erfolgte 1853; Feldmark von 92 ha. 1857 gab es zwei Hufner, 3 Büdner, 1 Krug und die Schule. 1939 hatten Dorf und Hof Rabensdorf zusammen 61 Einwohner. Im selben Jahr zog mit dem Anschluß an das Stromnetz die „moderne Zeit“ im Dorf Rabensdorf ein. Der Hof folgt 1942. 1943 schließlich wurde bei der Feuerwehr die alte Pferdespritze durch eine Motorspritze ersetzt. 1946 hatten Rabensdorf / Roduchelstorf 214 Einwohner. Kurz vor 1739 war aus den wüst gewordenen Stellen der Meierhof Rabensdorf entstanden, dem die Hauswirte und Büdner von Rabensdorf, Retelsdorf, Falkenhagen, Lindow, Törpt, Groß Siemz und Sabow dienstverpflichtet waren.

Man verkleinerte also die Dorfschaft Rabensdorf um zwei Stellen und legte den bleibenden und den Nachbardörfern neue Pflichten und Lasten auf. Pächter des Hofes, der 1939 rund 222 ha umfaßte, waren Hartwig Rudolph DITTMAR, Johann Detlof GRÜNWALD, Georg Peter RUSCH (+1813), Levin Heinrich Christian DIESTEL, Heinrich Friedrich RUSCH, Johann Carl Friedrich STAMER (*1814 +1903), Wilhelm RENFELDT, Walter SCHUBERT und Nikolaus GROTH. Der Hof wurde aufgrund des Gesetzes zur Bodenreform vom 5. September 1945 aufgesiedelt. Die Urkunden für die 22 Neusiedler wurden am 30. Dezember 1945 ausgestellt. Die Familie des Domänenpächters Nikolaus Groth, der auf dem Rückweg aus sowjetischer Gefangenschaft im Zug verstorben war, mußte den Hof verlassen und ging nach Lübeck. 1952 wurde von den Siedlern die LPG Typ III „7. November“ gegründet. Erster Vorsitzender war Fritz Wittenburg. Am 28. Januar 1955 schloß sich die LPG „Banner des Friedens“ Roduchelstorf an. 1960 ging die LPG in einer Groß-LPG auf, zu der auch Cordshagen und Falkenhagen (später an Löwitz abgegeben) gehörten. Vorsitzende waren Carl Grzanna, Gustav Rühling, Wolfgang Kessler und Ewald Bumann. 1969 entstanden Kooperationen Tierhaltung und Pflanzenproduktion und schließlich daraus die LPG-T Rabensdorf (Vorsitzende Ewald Bumann, Klaus Kassow) mit den Viehställen in Cordshagen, Roduchelstorf und Rabensdorf. Das Land gehörte zur LPG-P Schönberg. Die LPG-T errichtete 1983 einen modernen Kuhstall für 300 Tiere auf Hof II. Ins Pächterhaus zog die LPG-Verwaltung, dazu der Kindergarten. Bis 1962 war in einem Raum auch die Grundschule. Danach wurden alle Kinder nach Schönberg eingeschult. Die LPG ging ab 1. Januar 1991 in Liquidation. Nach ihrer Zusammenlegung wuchsen die Ortsteile Rabensdorf, Dorf und Hof und Roduchelstorf zusammen. 1995 erlosch der alte Ortsname Rabensdorf durch Bürgerabstimmung. Am 1. Januar 1994 hatte das Dorf Roduchelstorf / Rabensdorf 209 Einwohner.