Kirchspiel Schönberg
Retelsdorf
Bischöfliches Dorf, Reste eines Rundlings mit ursprünglich wohl 7 Stellen. 1292 waren 6 Hufen dem Herzog von Sachsen-Lauenburg zu Burg- und Brückenwerk verpflichtet. 1308 kaufte Bischof Hermann von dem Lübecker Bürger Heinrich List 4 Hufen im Dorf. 1320 tauschte Bischof Marquart vom Kapitel 12 Mk. Rente ein. Retelsdorf gehörte nun ganz zu den bischöflichen Tafelgütern. 1359 wurde das Dorf von den Parkentin in Dassow geplündert. 1525 waren 15 Hufen besetzt. 1712 heißt es: diese leute thun gewisse Tage im Jahr Hofedienste, auch meyen sie jeder 4 tage und binden 4 tage, noch thun sie 6 extra ordinaire tage handdienste". Die Feldmark wurde schon 1747 vermessen. Die Regulierung erfolgte 1847; Feldmark von 319 ha.
1939 gab es 55 Einwohner, 1946 waren es 148. Eine Schule bestand von 1767-1879. 1950 wurden Retelsdorf und Sabow zu einer Gemeinde zusammengefaßt, nach der Kreisreform kam das Dorf zu Schönberg. Unter dem Druck der Pflichtablieferung" verließ die Hauswirtsfamilie auf I 1953 die DDR, 1954 gab der Besitzer von IV auf. Auf seiner Stelle wurde zunächst ein ÖLB eingerichtet, bis am 13.3.1954 die LPG Typ III Birkengrund" mit 121 ha gegründet wurde. Einzige Vorsitzende waren Erich Kaven und Wilhelm Ahrens. Als im Frühjahr 1958 die LPG An der Maurine" Schönberg gebildet wurde, schlossen sich die Höfe II, III und VI an. Als letzter Bauer trat im Frühjahr 1960 Hans Jäger (Hof V) der LPG bei. Während der LPG-Wirtschaft wurden die Felder des Dorfes zusammengelegt. Auf drei Höfen wurde Rinderzucht betrieben. Der Weg nach Lübseerhagen wurde z.T. umgepflügt. Nach Auflösung der LPG im Jahre 1990 erfolgte die Rückübertragung der Höfe. Die Einwohnerzahl war bis 1994 auf 31 gesunken.