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Kirchspiel Schönberg

Sabow


Zabowe, „Froschort", bischöfliches Dorf, Rundling mit großem Binnenanger und großem Außenbrink vor dem Dorfeingang. Ältere Siedlungsspuren aus der Zeit um 400 n.Chr. werden durch Urnenfunde zwischen Sabow und Groß Siemz belegt (Fund einer bronzenen Fibel mit Tierkopffuß). 1292 waren 7 Hufen dem Herzog von Sachsen-Lauenburg zu Burg- und Brückendienst verpflichtet. 1525 gab es 7 Stellen mit 9 Hufen. Die Besitzer hießen Karsten Hinricks (1 Hufe), Hans Vaget (1 Hufe), Marquart Grape (1 ½ Hufen), Hans Simitze (1 ½ Hufen), Hans Bonhoff (1 ½ Hufen), Peter Badesten (1 ½ Hufen) und Hermen Parpers (1 Hufe). Die Regulierung erfolgte 1813; Feldmark von 300 ha. Erkennbar war damals noch die ursprüngliche Einteilung in 7 Schläge (s. Karte). Bei der Regulierung wurde bestimmt: die Hauswirte haben statt des Dienst-, Monats-, Pacht-, Hühner-, Schweine-, Lämmer-, Gänse-, Flachs- und Fuhrgeldes 120 Scheffel Roggen lüb. Maß in zwei Hälften zu zahlen und auf jeden Rthlr. 2 ß Zahl- und Prozentgeld zu entrichten. Der Wert des Roggens für die ersten 10 Jahre ist mit 80 Rthlr. grob Lübsch Courant festgesetzt. Der Herren- und Kapiteldienst blieb noch, bis sämtliche Dorfschaften reguliert wären, alsdann aber sollten die Hauswirte zu Deputatholzfuhren und Holzhaugeldern verpflichtet bleiben, außerdem zu 8 Spann- bzw. 24 Handtagen, für die, wenn sie nicht verlangt würden, je 24 bzw. 8 ß zu zahlen wären, dann noch Jagd- und Mühlendienste. Für die Ablösung aller dieser Dienste sollen nochmals 12 Scheffel Roggen festgesetzt werden, im ganzen also 132 Scheffel. Von 1767-1926 gab es eine Schule.

1939 hatte das Dorf 72 Einwohner, 1946 waren es 163. In dem noch heute deutlich erkennbaren Rundling bestanden bis zum Brand vom 4. Januar 1930 noch alle sechs Hauswirtsstellen als niederdeutsche Hofanlagen, dazu der Hirtenkaten (Büdnerei Nr.3). Nach dem Brand wurden Stellen I und II im Werderhausstil wieder aufgebaut, wobei der Wirtschaftsteil zum Dorfanger zeigt. Nach dem Feuer auf Stelle VI vermitteln heute noch die Höfe V und III einen Eindruck von der ursprünglichen Bauweise. Die Stellen IV und die Büdnerei 1 verfallen, der Hirtenkaten ist umfangreich saniert. Gegenwärtig werden die Stellen III, Büdnerei 4 und die Schule saniert.

Der LPG „An der Maurine“ traten die Hauswirte erst im Frühjahr 1960 bei. Die Rückübertragung der Höfe an die Besitzer erfolgte 1991. 1994 wohnten noch 22 Personen in Sabow.