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Kirchspiel Schönberg

Törpt


Villa Torp,“ Ort des Torp “; bischöfliches Dorf, Angerdorf, bei der Regulierung zum Straßendorf begradigt; Furt über die Maurine. Frühgeschichtliche Siedlungsspuren (Kegelgrab „Dannenbarg"). 1292 sind 4 Hufen dem Herzog von Sachsen-Lauenburg zu Burg- und Brückendienst verpflichtet. 1308 kauft Bischof Hermann von Blücher von dem in Grevesmühlen wohnenden Johann Ketel 2 Hufen und 3 Häuschen. 1401 gehörte Törpt zu den wenigen Dörfern, die der Bischof nicht verpfänden mußte. Zu Beginn des 15. Jh. war das Dorf in den Händen des Dompropsten Nikolaus Rambow (+1416), der reichen Besitz in Törpt, Menzendorf, Steenfelde (Mölln), Breitenfelde und Hof Lockwisch hatte. In seinem Testament vom 3.10.1416 vermachte er Törpt der Ratzeburger Kirche. 1525 gab es 6 Stellen mit 6 5/12 Hufen. Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges haben schwer auf dem Dorf gelastet, insbesondere die Monteculische Einquartierung. Noch 1660 mußte die Dorfschaft eine Anleihe von 100 Mk. lüb. machen. Die Regulierung erfolgte 1808; Feldmark von 383 ha. Eine Nebenschule bestand von 1760 bis 1854.

1939 gab es 59 Einwohner, 1946 waren es 160. Nachdem am 1.7.1945 zum zweitenmal die Besatzungsmacht gewechselt hatte, erschienen am 31.7. sowjetische Soldaten, sperrten das Dorf ab und verlangten noch für denselben Tag die Räumung. Familie Winter ging nach Niendorf in die Molkerei, alle anderen nach Groß Siemz. Der greise Wilhelm Maaß erhängte sich. Am 1.12.1945 durften die Bewohner zurückkehren. Bei der Kreisreform kam Törpt an die Gemeinde Niendorf. Mit Ausnahme der Stelle I gingen alle Höfe in den ÖLB auf, der 1955 an die LPG in Niendorf fiel. Außer Hof IV überdauerten die Häuser auf den Höfen die DDR. 1994 wohnten 63 Personen im Dorf. Die Dorfanlage steht unter Denkmalschutz.