Kirchspiel Schlagsdorf
Schlagsdorf
Schlagsdorf wurde 1158 erstmals erwähnt und gehörte noch nicht zum Bistum von Ratzeburg. 1194 erhilet das Kapitel den halben Zehnten. Im Zehntenregister von 1230 wurde Schlagsdorf mit 28 Hufen berechnet, von denen der Ortspfarrer zwei, der Bischof acht besaß. In der Zeit von 1294-1307 erwarb das Kapitel das ganze Dorf.
Im Westen von Schlagsdorf, am Mechower See, lag die Burg, die 1291 zerstört wurde. Sie wurde wieder aufgebaut und war im Besitz von Johann Riebe, Hauptmann der Burg Gläsin.
Herzog Magnus von Lauenburg verbot 1518 den Bauern, Abgaben an das Kapitel zu zahlen. Dies wurde unter der uralten Gerichtslinde bekanntgegeben. Dieser Baum, in der Nähe der Kirche, steht heute noch. Der Herzog selbst erhob alle Abgaben und hielt unter der Linde öffentliches Landgericht.
Schlagsdorf ist ein großes Kirchdorf, wurde aber durch mehrfache Erweiterung in seiner Grundform sehr verändert. Durch den Ort geht die Chaussee nach Lübeck. Das untere Dorf ist eingegangen und vom Pachthof ausgefüllt.
Die zweischiffige Kirche, um 1200 erbaut, wurde Ende des 15. Jahrhunderts mit einem gotischen Chor erweitert. Im 16. Jahrhundert wurde der quadratische Turm angebaut. Die Orgel wurde 1922 vom Orgelbaumeister Kempffer aus Lübeck erneuert und mit einem elektrischen Gebläse versehen.
Seit 1600 gibt es im Ort die Küsterschule, die heute die Zentralschule ist. Eine Nebenschule gab es von 1835-1895, dann erfolgte die Einschulung nach Thandorf.